Dieses Kapitel stellt einen systematischen Ansatz zur Verbesserung des Kurzspiels vor – mit besonderem Fokus auf Schläge aus Entfernungen unter 100 Metern. Ziel ist es, Präzision und Längenkontrolle bei Pitches, Chips und Rollschlägen gezielt zu entwickeln.
Basierend auf Daten von PGA-Tour-Spielern werden drei definierte Rückschwunglängen mit vier verschiedenen Wedges kombiniert. So entstehen zwölf klar zugeordnete Schlagoptionen für unterschiedliche Distanzen. Ergänzend wird das Trainingskonzept „Zielzonen-Dreieck“ vorgestellt, das gezielt das Gefühl für Länge und Rollverhalten schult. Außerdem wird das von Henrik Jentsch entwickelte fünfstufige Modell für das Kurzspieltraining erklärt – mit den Themen Analyse, Technik, Bunkerspiel, Fitting und Strategie.
Ziel: Schläge sparen und das Handicap durch gezieltes Kurzspieltraining verbessern.
Kernprinzipien des Trainingsansatzes
1. Bedeutung des Kurzspiels für das Scoring
Etwa 60 bis 70 % aller Schläge finden innerhalb von 100 Metern zum Grün statt. Bessere Präzision in diesem Bereich reduziert Putts und Gesamt-Schläge deutlich. Tourspieler gewinnen vor allem durch ihre überlegene Längenkontrolle.
2. Systematische Längenkontrolle
Das Konzept bietet eine klare Struktur zur Kontrolle der Distanzen bei Pitches und Chips. Grundlage ist die Kombination dreier Rückschwungpositionen mit verschiedenen Schlägern.
3. Drei definierte Rückschwunglängen
Die Rückschwünge orientieren sich an Uhrzeiten:
Jede Position deckt unterschiedliche Distanzen ab und lässt sich zuverlässig wiederholen.
4. Kombination mit vier Wedges
Durch die Kombination mit Pitching Wedge, Gap Wedge, Sand Wedge und Lob Wedge entstehen zwölf kontrollierte Schlagvarianten – jede mit definiertem Carry und Roll.
5. Verständnis von Flug- und Rollverhalten
Jede Kombination liefert typische Flug- und Rollwerte. Das Zielzonen-Dreieck hilft, das Gefühl dafür durch gezieltes Training zu entwickeln.
6. Fokus auf den Landepunkt
Trainiert wird das bewusste Visualisieren des gewünschten Landepunktes – unteres, mittleres oder oberes Drittel der Fahne – und die entsprechende Anpassung von Schlägerwahl und Schwung.
7. Training unter verschiedenen Bedingungen
Wiederholungen bei Wind, Hanglage oder unterschiedlichen Grüngeschwindigkeiten sorgen für praxisnahe Anpassungsfähigkeit.
8. Analyse als Basis
Das Modell beginnt mit der Analyse von Landepunkt (meist 3–11 m vor dem Loch) und Roll (1–17 m). Ziel ist die Entwicklung eines präzisen Schlaggefühls und besseren Rollverständnisses.
9. Individuelle Strategie
Die Trainingsstruktur enthält auch taktische Ansätze, abgestimmt auf Spielstärke und Zielsetzung – für mehr Selbstvertrauen und weniger Fehler rund ums Grün.
Fazit
Dieser Trainingsansatz stärkt die Längenkontrolle durch definierte Rückschwunglängen, gezielte Schlägerwahl und klare Zielvisualisierung. Mit zwölf systematisch aufgebauten Schlagoptionen, fundiertem Rollverständnis und dem Training unter realitätsnahen Bedingungen verbessern Golfer ihre Leistung im Kurzspiel spürbar. Die Methode basiert auf Tourdaten und zeigt: Wer hier besser wird, wird insgesamt besser.